Anthologie – Deggendorfer Literaturknödl

Die Anthologie „Deggendorfer Literaturknödl“ ist das Ergebnis des im Jahr 2021 erstmals von der Stadtbibliothek Deggendorf ausgelobten Schreibwettbewerbs. 23 Kurzgeschichten – nachdenklich, spannend oder auch amüsant – sind in diesem in limitierter Auflage erhältlichen Werk zu entdecken. Tatjana Bleich trug die Geschichte mit dem Titel DER KNOPF bei.

Kurzgeschichten Anthologie „Deggendorfer Literaturknödl“ / Books on Demand, Norderstedt / BOD-Nr. 21575634, (c) 2021 – Stadtbibliothek Deggendorf (Hrsg.) Softcover / 132 Seiten / 6,00 Euro / Bestellung in der Stadtbibliothek Deggendorf unter: Tel. 0991/2960-525 (Selbstabholung)

Noch ehe ich auch nur daran dachte zu klingeln, ertönte plötzlich eine weibliche Stimme aus der Freisprechanlage: »Nur herein, junge Frau!« Unbewegt starrte ich auf das Schild mit der Aufschrift Novis an der schlichten Hausfassade. Ein lautes Summen forderte mich auf, die Tür aufzudrücken – und ich tat es. In einem holzverkleideten Raum stand ich daraufhin einer puppenhaft schönen Frau gegenüber. Sie trug ein weißes Sommerkleid und in ihrem kurzen, hellblonden Haar einen Haarreifen mit schwarzen Mausohren.

Der Knopf – (c) Tatjana Bleich

Der Schreibwettbewerb für die Anthologie „Deggendorfer Literaturknödl“ ging 2023 in die zweite Runde. 16 Deggendorfer lieferten interessante Geschichten ab, die Lesestoff für jeden Geschmack bieten. Auch diesmal ist das Buch nur in limitierter Auflage in der Stadtbibliothek erhältlich. Tatjana Bleichs Beitrag lautet schlicht, aber geheimnisvoll: NANA.

Kurzgeschichten Anthologie „Deggendorfer Literaturknödl“ / Books on Demand, Norderstedt / BOD-Nr. 21793837, (c) 2023 – Stadtbibliothek Deggendorf (Hrsg.) Softcover / 92 Seiten / 6,00 Euro / Bestellung in der Stadtbibliothek Deggendorf unter: Tel. 0991/2960-525 (Selbstabholung)

Die Erwachsenen bleiben drinnen, in den düsteren Wohnungen, geschützt vor Sonnenstich und Sonnenbrand. Ich hocke in einem der Sandkästen und langweile mich. Die Jungs amüsieren sich in ihren lauten, wilden Abenteuern und achten nicht auf mich. Dann fällt ein hoher Schatten auf mich und zugleich rieche ich einen Duft, wie nach Erdbeerkaugummi – einerseits. Aber andererseits riecht es auch unerwartet modrig, wie in einem alten Keller. Ein rotes Rechteck taucht vor mir auf, es wird mir hingehalten und ich strecke meine Hand danach aus.

Nana – (c) Tatjana Bleich